Immer wieder gibt es Erkenntnisse und Empfehlungen, die bei Schlafproblemen helfen sollen. Laut eines aktuellen Berichts der DAK geben 80 % der erwerbstätigen Bevölkerung hierzulande an, schlecht zu schlafen. Empfehlungen für einen besseren Schlaf stoßen also häufig auf offene Ohren. Doch was ist tatsächlich dran an diesen „Schlaflegenden“?
Ärzte der New York University School of Medicine haben einige dieser möglichen Mythen von Schlafexperten bewerten lassen. Sie wurden dabei fündig und konnten viele bestehende Schlafirrtümer ausweisen.
Die Annahme, dass eine Schlafdauer von fünf Stunden täglich reicht, ist falsch. Wer regelmäßig weniger als fünf Stunden schläft, erhöht sein Risiko für chronische Krankheiten. Auch schafft der Körper es nicht, sich ohne gesundheitliche Folgen einem Schlafmangel oder unregelmäßigem Schlaf anzupassen. So ist zum Beispiel bekannt, dass die Gesundheit von Schichtarbeitern auf Dauer leidet und die Sterblichkeit erhöht ist.
Wer jederzeit schlafen kann, besticht nicht durch einen gesunden Schlafrhythmus, sondern leidet gegebenenfalls an den Folgen eines Schlafmangels. Auch stimmt die Annahme nicht, dass ältere Menschen länger schlafen müssen. Oftmals sind vorliegende Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten für den veränderten Schlafbedarf, der bei vielen auch kürzer ausfällt, verantwortlich.
Der Aussage, dass ein regelmäßiger Schlaf über acht bis neun Stunden täglich gut tut, kann ebenfalls nicht grundsätzlich zugestimmt werden. Es gibt Studien, die darauf hindeuten, dass bei entsprechenden Langschläfern eine erhöhte Sterblichkeit anzunehmen ist. Möglicherweise könnten aber auch chronische Erkrankungen Ursache für das lange Schlafen und dessen Folgen sein.
Wer hofft, dass das Liegen im Bett mit geschlossenen Augen die gleiche Wirkung hat wie das Schlafen, liegt falsch. Lebenswichtige Regenerationsprozesse des Organismus sind auf regelmäßige Schlafphasen angewiesen. Bei Problemen mit dem Einschlafen hilft es weniger, im Bett zu bleiben in der Hoffnung, gleich einschlafen zu können. Besser ist es, das Schlafzimmer zu verlassen und sich bei eintretender Müdigkeit ins Bett zurückzulegen.
Wer schnarcht, belästigt nicht nur seinen Mitmenschen, sondern riskiert kardiovaskuläre Erkrankungen, sofern die Ursache des Schnarchens nicht weiter untersucht und behandelt wird. Wenn der Wecker klingelt, sollte man das Aufstehen nicht lange hinauszögern, um nicht unnötige Stimmungsschwankungen zu riskieren.
Wer nachts zu wenig Schlaf findet, kann durch ein Schläfchen am Nachmittag zwar den mangelnden
Schlaf kompensieren. Die möglicherweise vorliegende Schlafstörung wird auf diese Weise jedoch nicht behoben, sondern eher noch verstärkt. Alkohol am Abend oder das Fernsehen im Bett machen vielleicht müde. Für die Schlafqualität ist er jedoch nicht förderlich, da in der zweiten Schlafhälfte häufiger Störungen auftreten und der Schlaf somit weniger erholsam ist. Ebenso sind wärmere Zimmertemperaturen keine Garantie für einen guten Schlaf, sondern wirken eher störend.
Das gleiche gilt für häufige Langeweile und Nichtstun. Wer Hobbys hat und sich weniger langweilt, schläft auch besser. Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es entgegen bisheriger Annahmen auch nicht schlafstörend ist, wenn noch am Abend mäßig Sport getrieben wird.
Robbuns, R. et al.
Sleep myths: an expert-led study to identify false beliefs about sleep that impinge upon population sleep health practices
Sleep Health, online first
4/2019
Praxis
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Facharzt für Allgemeinmedizin
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