Putzmittel geraten immer wieder in die Kritik, weil die chemischen Inhaltsstoffe durch das Einatmen die Gesundheit der Putzenden beeinträchtigen können. Nicht nur äußerlich reizen sie bei unsachgemäßer Anwendung die Haut. Leider werden die Inhaltsstoffe unter anderem über Reinigungssprays ähnlich wie Tabakrauch eingeatmet und können auf diese Weise die Lunge schädigen.
Im Rahmen einer Studie aus Norwegen wurden von über 6.000 Menschen für die Dauer von 20 Jahren wichtige Gesundheitswerte der Lunge gemessen und analysiert. Zeitgleich wurde ermittelt, wie häufig die Studienteilnehmer mit chemischen Putzmitteln in Berührung kamen und diese anwendeten.
Im Ergebnis zeigte sich, dass insbesondere die Lungengesundheit der Frauen leidet, sofern sie regelmäßig chemische Putzmittel verwenden. Bei den Männern war ein entsprechender Effekt weniger zu beobachten. Die Chemikalien in den Putzmitteln beeinträchtigten die Luftmengen-Kapazität der Lunge nachweislich umso mehr, je häufiger sie von den Betroffenen eingeatmet wurden.
Die Wissenschaftler berichten sogar, dass der entsprechende Verlust des Lungenvolumens bei Reinigungskräften vergleichbar hoch ist wie bei Rauchern. Dieses sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Schleimhäute und Atemwege durch die feinsten Tröpfchen der Putzmittelsprays geschädigt werden.
Die bessere Wahl sei es demnach, auf alternative Putzmittel wie Zitronensaft, Backpulver, Essig, Salz oder anwenderfreundliche Reinigungsmittel ohne chemische Zusätze auszuweichen.
Svanes, Ø. et al.
Cleaning at Home and at Work in Relation to Lung Function Decline and Airway Obstruction.
American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine
5/2018; 197(9): 1157-1163.
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