Frauen sind grundsätzlich weniger von kardiovaskulären Risikofaktoren wie beispielsweise Übergewicht betroffen. Doch wenn bei ihnen Bluthochdruck oder erhöhte Fettwerte im Blut festgestellt werden, ist das weibliche Herz offenbar anfälliger für gesundheitliche Beeinträchtigungen, die daraus entstehen können, im Vergleich zum männlichen Herz.
Im Rahmen einer Studie wurde bei 1.818 Menschen mittleren Alters mit Hilfe einer EKG-Untersuchung der Status der Herzgesundheit untersucht. Lediglich etwa ein Drittel von ihnen konnte demnach als „herzgesund“ eingestuft werden. Dazu gehörten etwas mehr Frauen als Männer. Zwei Drittel der Studienteilnehmer waren von mindestens einem Risikofaktor betroffen, mit dem sie ihre Herzgesundheit belasteten.
In weiteren Untersuchungen versuchten die Wissenschaftler herauszufinden, welche Auswirkungen die vorhandenen Risikofaktoren auf die Herzfunktion der Betroffenen hatte. Im Ergebnis zeigte sich, dass eine Adipositas eine besonders schlechte Wirkung auf die Herzmuskelfunktion bei Mann und Frau hatte.
Bei vorhandenem Bluthochdruck oder bei zu hohen Blutfettwerten reagierte der Muskel eines Frauenherzens hingegen anfälliger als der eines Männerherzens. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die gängigen Therapiemethoden bei Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten im Rahmen der Frauengesundheit möglicherweise zu überdenken.
Morbach, C. et al.
Speckle tracking derived reference values of myocardial deformation and impact of cardiovascular risk factors – Results from the population-based STAAB cohort study
PLOS One
9/2019
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