3 % bis 20 % aller Frauen erkranken an einer Schwangerschaftsdepression. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Frauen mit einer Autoimmunerkrankung während der Schwangerschaft und nach der Geburt häufiger an Depressionen leiden.
Umgekehrt haben Frauen mit einer Schwangerschaftsdepression in den Folgejahren ein erhöhtes Risiko, eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln. Mögliche Trigger könnten der Hormonentzug nach der Entbindung und die Belastung durch den Säugling in den ersten Monaten sein.
Interessanterweise haben Studien bei Patienten mit einer Depression belegen können, dass während der akuten Depression häufig ein Anstieg von bestimmten Entzündungsmarkern erfolgt. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Autoimmunerkrankungen, Depressionen und Entzündungsprozessen zu gewinnen.
Denn erhöhte Entzündungsparameter sind ein charakteristisches Merkmal von Autoimmunerkrankungen. Im Rahmen der Studie wurde diese Verbindung näher untersucht. Die Daten von 55.299 Frauen, die zwischen 2001 und 2013 vermutlich an einer perinatalen Depression litten, flossen in die Untersuchungen ein. Diese wurden mit den entsprechenden Daten von Frauen ohne Depressionen verglichen.
Die Analyse ergab, dass Frauen mit perinataler Depression 30 % häufiger zuvor wegen Autoimmunerkrankungen behandelt wurden. Die Ergebnisse belegen also eine immunologische Komponente bei der perinatalen Depression. Genauere Hintergründe müssen in weiteren Studien untersucht werden.
Bränn, E. et al.
Bidirectional association between autoimmune disease and perinatal depression: a nationwide study with sibling comparison
Molecular Psychiatry
1/2024
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